Ein wahres Evergreen
Erfrischend anders: Maibowle mit Sekt
„Ja, dann Prost!“, wünscht die Dame zur Linken, als wir drei Töpfe Waldmeister beim Kräuterstand auf dem Markt kaufen. Anfang Mai und Waldmeister – sie hatte sofort erkannt, was wir vorhaben: Wir machen Maibowle!
Herrlich Retro – und das im wahrsten Sinne, denn bereits Mönche sollten den Trunk aus medizinischen Gründen (entzündungshemmend, krampflösend) erfunden haben. Und trotzdem zeitlos köstlich, weil Bowle schon auf den Partys unserer Eltern verlockend erschien und sie bis jetzt nicht uncool wurde! Natürlich nehmen wir Mumm Jahrgangssekt für diesen Drink, der optimal ab einen lauschigen Sommerabend auf dem Balkon oder der Terrasse oder auf einer gesellige Party zuhause oder beim Picknick draußen schmeckt.
Ein Goldfisch namens Bowle
Der Name Bowle geht auf das Gefäß zurück, in dem das Getränk klassischerweise serviert wird. So stand das englische Wort für Schüssel also nicht für angesagte Gerichte von Foodbloggern Pate – Instagram Hashtag #bowl – sondern auch für das altehrwürdige Getränk. Dessen Optik erinnert immer ein wenig an ein Goldfischglas und die Bowle wird mit einer Kelle in die Gläser geschöpft. Das eignet sich idealerweise gerade bei einer großen Menge und bei enthaltenen Fruchtstücken, die mit einem Bowlespieß herausgepickt werden. Es gibt unzählige Varianten und eine warme Bowle ist im Prinzip ein Punsch. Auch die berühmt-berüchtigte Sangría ist eine entfernte Verwandte.
Waldmeister: Geruch und Geschmack vom Waldboden
Die Maibowle wird nicht umsonst auch Waldmeister-Bowle genannt. Denn das aromatische Kraut ist neben Sekt der Hauptgeschmacksgeber. Waldmeister findet man als erfahrener Druide oder als Kräuterfee in freier Natur bevorzugt in Rotbuchenwäldern oder wie wir als Topfpflanze oder bundweise im Geschäft und auf dem Markt.
Für den spezifischen Geschmack der Bowle ist der in der Heil- und Würzpflanze enthaltene Cumarin verantwortlich. Dieser Inhaltsstoff ist besonders bei trockenen, welkem oder eingefrorenem Waldmeister vorhanden, weshalb die Frische nur beim Einkauf eine Rolle spielt. Um den Geschmack herauszubekommen und Bowle, Biere, Wackelpudding zu aromatisieren, wird Waldmeister zumeist in Flüssigkeit eingelegt.
Das wohlriechende Labkraut verlangt nach einer wohldosierten Verwendung von drei bis allerhöchstens fünf Gramm je Liter Flüssigkeit, da Waldmeister schwach giftig ist und ansonsten für Kopfweh und Unwohlsein sorgen kann. Der Cumarin-Gehalt ist vor der Blüte geringer, weswegen die Saison eben auf den Maibeginn fällt.
Maibowle to go
Wenn wir die fertige Bowle mit zu Freunden oder zu einem Picknick nehmen, füllen wir sie mit einem Trichter flugs in die zuvor geleerten Flaschen, die wir anschließend mit einem Sektverschluss verschlossen bis zum Aufbruch im Kühlschrank temperieren.
Rezept Maibowle
Zutaten
750 ml (1 Flasche) Mumm Extra Dry Jahrgangssekt, eiskalt
375 ml (1/2 Flasche) Mumm Dry Jahrgangssekt, eiskalt
1/2 Bund bzw. 3-5 Gramm Waldmeister
1 Zitrone
Zucker
Eiswürfel
Zubereitung
Den Sekt vorsichtig in ein geeignetes Glasgefäß geben. Die Zitrone halbieren. Eine Hälfte in Scheiben schneiden und in den Sekt geben. Die andere auspressen und beiseitestellen. Den Waldmeister zu einem Strauß zusammenbinden und kopfüber hängend ohne die Stielenden im Sekt für 30-45 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Waldmeister entfernen und die Mischung mit Zitronensaft und Zucker nach Belieben abschmecken. Gegebenenfalls Eiswürfel zum Kühlen hinzufügen. Wer mag, dekoriert und verfeinert die ohnehin schon köstliche Bowle mit Melone und Erdbeere. Ein paar Minzblätter sorgen für noch etwas mehr Frische.
Wir hoffen, dass nicht nur mit diesem Frühjahrs- und Sommergetränk für Sie stets die Sonne scheint!
Ihr Mumm Sekt-Team
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